Chronik Bestattungshaus Giesler

Stammhaus

In einem Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert gründete Johann Jost Giesler vor 130 Jahren eine Bau- und Möbelschreinerei. Damit legte er den Grundstein für ein Familienunternehmen, das sich heute als eines der führenden Bestattungshäuser im Kreis Siegen-Wittgenstein präsentiert. In den ersten Jahren wurden sämtliche Schreinerarbeiten von Hand gefertigt, Türen, Fenster, Möbel – einfach alles – von der Wiege bis zum Sarg. Bald schon reichten die Räumlichkeiten nicht mehr aus und neben dem Stammhaus wurde ein Erweiterungsbau errichtet. Mit der räumlichen Ausweitung kamen auch die ersten Maschinen zum Einsatz. Karl Giesler führte als Schreinermeister die Firma bis 1923.

Geschäftshaus Kreuztal

In den Jahren 1905–1908 erbaute sein Sohn Otto Giesler gegenüber dem Gründungsort das jetzige Geschäfts- und Wohnhaus an der Ernsdorfstraße. 1925 wurden die Kapazitäten der Schreinerei verdoppelt. Nach dem Motto „Stillstand ist Rückschritt“ wurde das Familienunternehmen auch nach dem Krieg weiter kontinuierlich vergrößert: 1958 erhielt das Geschäftshaus einen Anbau mit einer großzügigen Ausstellungsfläche. Eberhard und Agnes Giesler, die Eltern des jetzigen Geschäftsinhabers, investierten in weitere Um- und Anbaumaßnahmen. Ihr großer persönlicher sowie unternehmerischer Einsatz legte den Grundstein dafür, dass das Unternehmen heute in der 5. Generation von Otto Henrik Giesler traditionsbewusst und zukunftsorientiert geführt wird.

1994 übernahm Otto Henrik Giesler das Familienunternehmen und legte als erster aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein, die Prüfung zum Fachgeprüften Bestatter vor der Handwerkskammer in Düsseldorf erfolgreich ab. Im selben Jahr eröffnete er eine Zweigstelle in Siegen und übernahm 1996 das Bestattungshaus Flender in Siegen-Weidenau.

Zweigstelle Siegen

Seit 1996 ist Otto Henrik Giesler Vorsitzender des Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein und Olpe. Auch über die Grenzen der heimischen Region hinaus engagiert er sich - als Delegierter und als Mitglied der Schlichtungsstelle im Bestatterverband NRW – für die Interessen seines Berufsstandes. Seit 2003 steht Otto Henrik Giesler nebenberuflich der Theo-Remmertz-Akademie in Münnerstadt als Dozent zur Verfügung und bildet dort Bestatter aus. In Münnerstadt befindet sich neben dem Ausbildungszentrum für Bestatter Europas einziger Lehrfriedhof.

Trauerhalle Giesler

Im Januar 2000 wurde die 1895 erbaute Schreinerei zu einer stilvollen Trauerhalle umgebaut. Damit konnte das Bestattungshaus, als erstes der Region, würdevolle Räumlichkeiten für das persönliche Abschiednehmen der trauernden Hinterbliebenen von ihren Verstorbenen anbieten und die Möglichkeit schaffen, Trauerfeiern individuell zu gestalten – konfessionsunabhängig und ohne Bindung an die Stundenpläne kommunaler Einrichtungen. Die Atmosphäre des Abschieds bleibt für immer in Erinnerung und ist für die Angehörigen und Freunde der Verstorbenen von entscheidender Bedeutung, um ihre Trauer zu durchleben. In der Trauerhalle wurde eine familiäre und harmonische Atmosphäre geschaffen, die den Angehörigen ein Stück wohltuende Hilfe beim Abschiednehmen bietet.

Trauerhalle Giesler

Im Bewusstsein von Tradition, Expansion und Zukunftsverpflichtung wurde im November 2000 das 125-jährige Jubiläum gefeiert. Mit einem Wochenende der offenen Tür, einer großen Sonderausstellung „Bestattungskultur im Wandel der Zeit“ und interessanten sowie informativen Vorträgen wurden Schwellenängste in der Bevölkerung abgebaut, und es konnten weit über 1000 interessierte Menschen begrüßt werden. Das äußerst vielseitige Veranstaltungsprogramm bot den Menschen Einblicke in das Werden und Wachsen eines Familienbetriebes bis zur heutigen Ausformung und vermittelte eine zeitgemäße, angenehme Annäherung und Beschäftigung mit den weithin verdrängten Themen Sterben, Tod, Trauer, und Trauerhilfe und -bewältigung.
 

Galerie Giesler

Neben der Trauerhalle steht den Angehörigen seit Anfang 2010 auch ein Trauercafé zur Verfügung, die Galerie Giesler. Galerie deshalb, da in dem Café auch wechselnde Bilderausstellungen von Künstlern und Künstlerinnen aus der Region präsentiert werden. In der Galerie Giesler finden bis zu 90 Personen Platz. Nach der Trauerfeier und der Beisetzung des Verstorbenen hilft die warme Atmosphäre des Trauercafés im Stammhaus aus dem 17. Jahrhundert bei der Bewältigung des Verlustes eines geliebten Menschen und begleitet die Hinterbliebenen auf ihrem Weg zurück in den Alltag. 

Im Mai 2001 legte Otto Henrik Giesler als erster Bestatter im Bereich der Handwerkskammer Arnsberg die Prüfung zum Bestattermeister vor der Handwerkskammer München und Oberbayern erfolgreich ab. Des Weiteren wurden Ausbildungsgänge im Bereich der Thanatopraxie und Ausbildungen in Trauerpsychologie, Trauerforschung, Trauerbegleitung und Trauerbewältigung an der Universität in Regensburg durch Prof. Dr. Konrad Baumgartner vom Lehrstuhl für Pastoraltheologie absolviert.

Galerie Giesler

Seit 2005 ist Giesler der erste Bestatter in Südwestfalen mit europäischem Qualitätssiegel nach DIN EN ISO 9001:2000. Das Bestattungshaus Giesler gehört zu den ersten Bestattern in Deutschland, die sich freiwillig dieser Qualitätssicherung unterzogen haben und sich von dem unabhängigen VFQPDH e. V. haben prüfen lassen. Auch in der Bestattungsbranche zeigt sich der Wandel der Zeit: Kompetenz und Servicequalität sind heute mehr denn je gefragt. Die Kompetenz, die richtigen Dinge zur richtigen Zeit zu realisieren, und die Servicequalität, um die Kunden rundum zufrieden zu stellen.

Seit Januar 2007 ist Giesler der erste durch die Verbraucherinitiative Aeternitas geprüfte und empfohlene Bestatter in Südwestfalen. Die Verbraucherinitiative Aeternitas ist eine unabhängige, freie und bundesweit tätige Verbraucherberatung für den Bereich Friedhof und Bestattung. Sie hat ein neues Netzwerk www.gute-bestatter.de initiiert, in dem sich empfehlenswerte und qualifizierte Bestattungsbetriebe in Deutschland darstellen, für die Qualität, Transparenz und Verbraucherfreundlichkeit im Vordergrund stehen. Die einzuhaltenden Qualitätskriterien und regelmäßige Betriebsprüfungen garantieren dem Kunden eine ausgezeichnete Dienstleistung.

Otto Henrik Giesler und Frau Dr. Sabine Ruthe

Der erste Auszubildende zur Bestattungsfachkraft im Kreis Siegen-Wittgenstein und Olpe wurde zu Ausbildungsbeginn im September 2007 im Bestattungshaus Giesler von dem Ausbildungsbeauftragten der Handwerkskammer Südwestfalen, Herrn Manfred Spanier und Bestattermeister Otto Henrik Giesler begrüßt. Seit August 2003 gibt es den Ausbildungsberuf zur Bestattungsfachkraft. Die Ausbildung ist vielfältig, abwechslungsreich und anspruchsvoll. Neben kaufmännischen und handwerklichen Grundlagen zählen Trauerpsychologie, Recht, BWL, medizinische, kulturhistorische und auch gestalterische Kenntnisse dazu. Die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft dauert 3 Jahre. Sie teilt sich in eine Berufsschulausbildung von 13 Wochen jährlich und eine betriebliche Ausbildung, die durch drei überbetriebliche Unterweisungen ergänzt wird.

Manfred Spanier (HK SW), Azubi Sebastian Langemann und Otto Henrik Giesler
 

Der Beruf fordert vom Auszubildenden nicht nur umfassende fachliche Kenntnisse, sondern auch die Fähigkeit mit Menschen, die durch den Verlust eines nahen Angehörigen in einer belastenden Trauersituation sind, umzugehen. Wer Menschen in den schwersten Stunden ihres Lebens helfen möchte und das entsprechende Einfühlungsvermögen besitzt, findet hier eine Herausforderung, die für manch einen schon den Beruf zur Berufung gemacht hat.

Der anerkannte Ausbildungsberuf zur Bestattungsfachkraft hat großen Zulauf. Der Bestattermeister Otto Henrik Giesler freut sich sehr darüber, dass so viele junge Menschen eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft machen wollen, weil durch eine solide Ausbildung die Qualität im Bestattungswesen steigt und die Angehörigen kompetenter betreut werden können. Auch in der Bestattungsbranche zeigt sich der Wandel der Zeit: Kompetenz und Servicequalität sind heute mehr denn je gefragt. Aus diesem Grunde unterstützt Otto Henrik Giesler das Ausbildungswesen nicht nur dadurch, dass er selbst ausbildet, sondern auch als Dozent am Bundesausbildungszentrum für Bestatter und auch als Prüfer für die Handwerkskammer.

Der Anspruch an eine Null-Fehler-Leistungserstellung steht mittlerweile bei vielen Kunden an herausragender Stelle. Für das Bestattungshaus Giesler bedeutet dies seit nunmehr 140 Jahren: Qualität und Service weit über dem Standard. Dies sind keine Schlagwörter, sondern gelebte Wirklichkeit. Insbesondere in Branchen, in denen die einmal erbrachte Leistung nicht wiederholbar ist, zeigt sich, dass eine konsequente Qualitätssteuerung enorm wichtig ist. Aus diesem Grund hat sich das traditionsreiche Unternehmen entschieden, die kompletten Tätigkeitsbereiche einer unabhängigen Prüfung zu unterziehen und sich nach der gültigen europäischen Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001:2000 zertifizieren zu lassen. Damit die Betreuung eines Trauerfalls auch den höchsten Ansprüchen gerecht werden kann, ist eine gute Ausbildung ebenso wichtig wie die langfristige Qualitätssicherung.

Seit 2021 erfolgt die Zertifizierung durch ZDH-Zert GmbH (Zentralverband des deutschen Handwerks), 2023 wurde das Bestattungshaus Giesler durch das Deutsche Innovationsinstitut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung als "Arbeitgeber der Zukunft" geehrt und im November des selben Jahres erfolgte die Umfirmierung.

Das Bestattungshaus Giesler steht seinen Kunden an 365 Tagen im Jahr jeweils 24 Stunden täglich zur Verfügung. Das heißt Tag- und Nachtdienst sowie Wochenendbereitschaft und Hausbesuche. Selbstverständlich werden alle anfallenden Formalitäten sowie die Terminkoordination erledigt. Darüberhinaus werden viele Dienstleistungen rundum die Bestattung angeboten. In zunehmendem Maße wollen die Menschen in unserer Gesellschaft auch die so genannten letzten Dinge in die eigenen Hände nehmen. Zum einen, um sicher zu stellen, dass die eigene Beerdigung auch nach den eigenen Vorstellungen abläuft und zum anderen, um Familie und Freunde in einer schwierigen Situation von Bürokratie, Formalitäten und Kosten oder gar Meinungsverschiedenheiten zu entlasten. Diese sinnvolle Entwicklung wird durch das umfassende Vorsorgeprogramm des Bestattungshauses Giesler unterstützt.

Immer mehr Menschen treffen heute zu Lebzeiten ganz detaillierte Verfügungen für die Gestaltung und den Rahmen ihres letzten Weges. Bereits vor einigen Jahren zeichnete sich ab, dass der rasante Wandel der Gesellschaft alle Bereiche des menschlichen Lebens erfasst. Auch der Bereich der Bestattungen unterliegt dem Wandel.

Es gibt viele Möglichkeiten der Bestattung, und die Wünsche der Bürger sind heute wesentlich vielschichtiger als früher. Aus diesem Grund ist Bestattungsvorsorge gerade in der heutigen Zeit für jeden wichtig.

Neues Geschäftshaus des Bestattungshauses Giesler in Kreuztal, 2014